Haarausfall stoppen

Haarausfall stoppen

Bis zu 100 Haare verlieren wir täglich. Deutlich mehr als 100 Haare pro Tag büßen Menschen ein, die unter Haarausfall leiden. Bei Kindern sprechen Experten ab einem Verlust von 50 bis 80 Haaren pro Tag von Haarausfall.

Insbesondere bei jungen Frauen und Männern stellt der Haarverlust eine psychische Belastung dar. Denn Betroffene fürchten sich vor einer drohenden Alopezie, der Haarlosigkeit, und empfinden Scham. 

Laut Angaben des Bundesverbandes der Zweithaar-Spezialisten e.V. leiden jedoch 40 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen an Haarausfall. Das Thema betrifft demnach viele Menschen. 

Doch welche Ursachen führen zu Haarausfall, welche Haarwachstumsphasen sind zu benennen und welche Erfolge lassen sich durch Therapiemaßnahmen erzielen? 

Gründe für den Haarausfall

Wer an Haarausfall leidet, begibt sich zunächst auf die Suche nach möglichen Ursachen. Die schlechte Nachricht: Die Gründe für Haarausfall können unterschiedlich sein. Zudem ist es häufig schwierig, die Ursache zu bestimmen. 

Zum einen können genetische Faktoren dazu führen, dass die Haare immer dünner erscheinen und sich kahle Stellen zeigen. Aber auch Infekte, Stress oder hormonelle Veränderungen können einen Ausfall der Haare begünstigen. 

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass Medikamente Einfluss auf die Haargesundheit nehmen. Bei einigen Arzneimitteln stellt Haarausfall nämlich eine typische Nebenwirkung dar. 

Des Weiteren können Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen zu Haarausfall führen. In diesem Fall greift das Immunsystem die Haarfollikel an. Kreisrunde, haarlose Stellen sind die Folge. 

Obendrein können Haare saisonal bedingt ausfallen. Viele Menschen berichten zum Beispiel von einem vermehrten Haarverlust im Herbst, der durch Kälte verursacht wird.

Aber auch eine ungünstige Ernährungsweise kann zu Haarausfall führen. Werden zu wenig Nährstoffe aufgenommen, behindert dies das Wachstum der Haare. Insbesondere Crash-Diäten sollten deswegen vermieden werden. 

Um die Gründe für Haarausfall zu benennen, müssen wir die Entwicklung der Haare zunächst verstehen. Unsere Haare durchlaufen drei Stadien, bevor sie ausfallen. Ein vermehrter oder krankhafter Haarausfall liegt erst vor, wenn sich weniger als 80 Prozent der Haare in einem aktiven Wachstumszustand befinden. 

Normalerweise verweilen nicht mehr als 20 Prozent der Haare im Ruhestadium, während 80 Prozent der Haare wachsen. Wie viele Haare den Kopf zieren und wie schnell diese in den Ruhemodus wechseln, kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden.

Folgende Formen von Haarausfall können differenziert werden: 

  • Der erblich bedingte Haarausfall: Viele Männer und einige Frauen leiden unter der androgenetischen Alopezie, dem erblich bedingten Haarausfall. Dabei reagieren die Haare empfindlich auf ein Androgen namens Dihydrotestosteron. In der Folge verkümmern die Haarwurzeln. Ein Testosteronüberschuss besteht in der Regel nicht. 

Da diese Form des Haarausfalls nicht als Krankheit eingestuft wird, übernehmen die Krankenkassen keine Kosten für Therapiemaßnahmen. Dennoch stellt diese Art der Alopezie Betroffene vor Herausforderungen und kann psychisch belasten. 

  • Der kreisrunde Haarausfall: Die Alopecia areata hinterlässt kreisrunde, kahle Stellen am Kopf. Die Erkrankung trifft häufig Kinder und junge Erwachsene sowie mehr Frauen als Männer. Neben dem Haupthaar können auch Augenbrauen, Wimpern, Gesichtsbehaarungen oder Körperbehaarungen ausfallen. 

Die Sonderform des Haarausfalls kann zum “female pattern hair loss”, kurz FPHL, führen. Der Grund: Das Immunsystem richtet sich gegen Bestandteile des Haares. Abwehrzellen werden vermutlich inkorrekt weitergeleitet.

Auch Entzündungen wie Zahnentzündungen können zu kreisrundem Haarausfall führen. Aussagekräftige Studien, die mögliche Ursachen definieren, fehlen bisher. 

  • Der diffuse Haarausfall: Verlieren wir zahlreiche Haare am ganzen Kopf, sprechen Experten von dem telogenen Effluvium, dem diffusen Haarausfall. Dieser Haarausfall macht sich meistens durch viele Haare in der Bürste oder im Kamm bemerkbar. 

Hormonelle Veränderungen, beispielsweise in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren sowie die Einnahme der Anti-Baby-Pille können diese Form des Haarausfalls begünstigen. 

Aber auch Stylingfehler wie stramme Zöpfe oder häufige Hitzebehandlungen können diffusen Haarausfall auslösen. Des Weiteren entsteht diffuser Haarausfall häufig in Folge einer Schilddrüsenerkrankung, einer Infektion, einer Chemotherapie, einer Medikamenteneinnahme oder eines Nährstoffmangels wie einem Eisenmangel. Stress als Ursache des telogenen Effluvium wird derzeit noch untersucht. 

  • Der vernarbende Haarausfall: Die Alopecia cicatricalis äußert sich als Nebenwirkung zahlreicher Krankheiten. Dazu zählen Pilzinfektionen und Entzündungen, die die Kopfhaut betreffen. Hier entstehen kahle Stellen. 

Die Erreger greifen die Haarwurzeln an, bis diese beschädigt oder unwiderruflich zerstört werden. Narben entstehen. Betroffene berichten zu Beginn häufig über eine juckende, trockene oder schmerzende Kopfhaut. 

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Störungen im natürlichen Haarzyklus

Haarausfall lässt sich auf viele verschiedene Gründe zurückführen. In vielen Fällen lässt sich der Verlust der Haare erfolgreich behandeln. Doch was hilft gegen Haarausfall?

Zunächst gilt: Wird ein Haarausfall diagnostiziert, fußt dieser auf einem gestörten Ablauf der Haarwachstumsphasen. Zu viele Haare wechseln von der Wachstumsphase in die Übergangs- und Ausfallphase. Unser Haar erscheint zunehmend dünner. 

Die Phase des Haarwachstums

In der ersten Phase, der Anagenphase, wird eine Haarfaser ausgebildet. Sie entsteht in der Haarfollikel. Das Haar wird zunehmend länger und dicker. Der Großteil der Haare auf dem Kopf befindet sich in dieser Phase. 

Die Übergangszeit des Haares

In der Katagenphase wird das Haarwachstum gestoppt. Die Größe der Haarfollikel reduziert sich. Anschließend verhornt diese. Bis zu 5 Prozent der Haare auf dem Kopf befinden sich in der Übergangsphase und werden umgebaut. 

Die Phase des Haarverlustes

Im letzten Schritt, der Telogenphase, fallen die Haare aus. Sie haben alle Phasen durchlaufen und finden sich nun in der Bürste oder im Abfluss wieder. Ein Verlust von bis zu 100 Haaren pro Tag gilt als normal. 

Therapiemöglichkeiten bei Haarausfall

Die gute Nachricht vorweg: Viele Haarausfall-Arten lassen sich behandeln. Dafür sollte zunächst die Form des Haarverlustes bestimmt und die Ursache erforscht werden. 

Vernarbter Haarausfall lässt sich zum Beispiel nur beheben, wenn der Grund für den Haarverlust ausgemacht wird. Denn eine Infektion mit einem Pilz beispielsweise muss behandelt werden, bevor Erfolge bei der Therapie des Haarausfalls zu erwarten sind. 

Dabei gilt das Motto: Je früher, desto besser. Bleibende Schäden der Haarwurzeln lassen sich vermeiden, wenn Erkrankungen und Beschwerden frühzeitig behandelt werden. 

Der Einsatz von Vitaminen und Mineralien

Du bist, was du isst: Dieser Spruch mag überholt klingen. Doch in medizinischen Fällen sind häufig die Basics entscheidend. Eine abwechslungsreiche Ernährungsweise mit guten Kohlenhydraten, viel Eiweiß und hochwertigen Fetten kann auch die Haarpracht unterstützen. 

Dabei ist es von Bedeutung, dem Körper möglichst viele Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen. Dies sollte in erster Linie über die Ernährung gewährleistet werden. So nehmen wir einerseits ausreichend Nährstoffe auf, andererseits vermeiden wir Überdosierungen. Mangelerscheinungen können auf ärztliches Anraten mit Nahrungsergänzungsmitteln behandelt werden. 

In der Regel weisen Betroffene einen Eisenmangel auf. Eisen gewährleistet die Sauerstoffversorgung im Blut und fördert die Blutbildung. Nehmen wir – beispielsweise als Vegetarier oder Veganer – chronisch zu wenig Eisen auf, kann ein Eisenmangel auftreten. Dies kann auch menstruierende Frauen betreffen.  

Die Symptome sind unter anderem folgende: eine blasse Haut, blasse Schleimhäute, Haarausfall, brüchige Nägel, rissige Mundwinkel, eine brennende Zunge, Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Kurzatmigkeit. 

Zudem sollte ausreichend Zink konsumiert werden. Denn dieser Stoff führt zu glänzenden, gesunden Haaren. Einen Mangel des Spurenelements weisen in der Regel Menschen mit einer unausgewogenen Ernährung, Diabetiker und Senioren auf. 

In diesem Fall heilen Wunden schlechter. Betroffene können unter anderem eingerissene Mundwinkel und eine schmerzende Kopfhaut aufweisen. Zink wirkt sich auf unser Immunsystem aus und fördert die Bildung von Hautzellen und Haaren. Das Spurenelement ist zum Beispiel in Kürbiskernen enthalten. 

Die Durchblutung der Kopfhaut fördern wir durch die Aufnahme von Vitamin C. Wer häufig Nahrungsmittel wie rote Paprika oder Brokkoli verzehrt, führt dem Körper ausreichend Vitamin C zu. Da der Stoff leicht über die Nahrung aufgenommen werden kann, ist eine Supplementierung in der Regel nicht notwendig. 

Des Weiteren sollten wir häufiger zu Grünkohl, Möhren und Süßkartoffeln greifen. Diese enthalten Vitamin A, das das Haarwachstum unterstützt und die Dicke der Haare beeinflussen kann. 

Auch die B-Vitamine spielen eine übergeordnete Rolle bei der Haargesundheit. Eine Vorstufe des Vitamins B5 stellt Panthenol dar. Dieser Stoff wird häufig in Haarpflegeprodukten eingesetzt, um die Haarstruktur zu optimieren. 

Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 und Vitamin B6 (Pyridoxin) stärken die Wurzeln der Haare. Auch Hautreizungen und fettige Haare können somit reduziert werden. Die B-Vitamine kommen zum Beispiel in Milchprodukten, Eiern und Fisch vor. 

Vitamin B7 oder Vitamin H, auch als Biotin bekannt, schützt die Haare und die Kopfhaut. Gleichzeitig fördert das Vitamin die Kopfhautdurchblutung, sodass die Nährstoffe die Haarwurzeln besser erreichen. Biotin ist in Nahrungsmitteln wie Leber und Nüssen enthalten. 

Auch Folsäure zählt zu den B-Vitaminen. Folsäure begünstigt die Zellteilung. Einen Mangel erkennen Betroffene an Haarbruch oder Haarausfall. Erbsen, Weizenkleie und Tomaten beinhalten unter anderem Folsäure. 

Spröde Haare können zudem auf einen Vitamin-E-Mangel zurückzuführen sein. Das Vitamin ist beispielsweise in Tomaten, Himbeeren und Weizenkeimöl enthalten. 

In der Forschung wird der Wirkstoff Thiocyanat derzeit diskutiert. Er enthält Anion, bildet eine Schutzschicht um menschliche Zellen und soll so die Stoffwechselvorgänge beschleunigen können. Eindeutige Hinweise auf eine Wirkung von Thiocyanat existieren bisweilen nicht. 

Bei einem akuten Mangel kann es notwendig sein, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Als Ersatz für eine gesunde Ernährung dienen Nahrungsergänzungsmittel allerdings nicht.

Ob ein Nährstoffmangel vorliegt, können Betroffene beim Dermatologen oder dem Hausarzt untersuchen lassen. Aufschluss über die Blutwerte bietet ein Bluttest.

Nahrungsergänzungen zur Vorbeugung

Keine Frage: Jeder Mann und jede Frau wünscht sich volles, glänzendes Haar. Doch im hektischen Alltag erweist es sich als herausfordernd, sich ausgewogen zu ernähren und Lebensmittel, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken können, zu vermeiden. 

Im Alltag entscheiden wir uns in vielen Fällen für die falschen Lebensmittel. 80 Prozent unserer verarbeiteten Artikel im Supermarkt enthalten zudem zu viel Zucker und Salz. Die Lösung: selbst kochen. 

In Ausnahmefällen kann es sich jedoch als sinnvoll erweisen, Vitamine und Mineralstoffe zu supplementieren. Doch Vorsicht: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. Dieser kann bestimmen, ob ein Mangel vorliegt und Tipps zur Behandlung geben. Zudem kann dieser Nahrungsergänzungsmittel von hoher Qualität verschreiben. 

Da Supplements nämlich keine kostenintensiven Kontrollen durchlaufen müssen und das Budget direkt in die Werbung fließt, erkennen Verbraucher nicht, ob es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt handelt. Die hohen Werbebudgets führen außerdem dazu, dass minderwertige Artikel hohe Verkaufszahlen erreichen und einen guten Eindruck erwecken. 

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Ursachen von genetisch bedingtem Haarausfall

Die androgenetische Alopezie kann bei Frauen und Männern auftreten. Die Haarfollikel reagieren empfindlich auf ein Umwandlungsprodukt von Testosteron, das Hormon Dihydrotestosteron, kurz DHT. 

Die Veranlagung kann sowohl von Frauen als auch von Männern weitergegeben werden. Der mütterliche Einfluss wirkt Studien zufolge stärker als der väterliche. Welche Gene verantwortlich sind, konnte bisher noch nicht ausgemacht werden. 

Fest steht jedoch, dass sich die Blutgefäße der Haarfollikel durch den Einfluss von DHT zurückbilden. Diese versorgen die Follikel mit Nährstoffen. 

Folglich erreichen die Haarfollikel weniger Vitamine und Mineralstoffe, sodass sich die Wachstumsphase verkürzt und die Haare verkümmern. Über Jahre hinweg werden die Haare immer kürzer und dünner, bis schließlich keine Haare mehr gebildet werden. 

Bei Männern setzt der erblich bedingte Haarausfall ab einem Alter von 20 Jahren ein. Sie weisen in der Regel erst Geheimratsecken auf, bevor sich die Haarpracht lichtet. Bei Frauen wird die androgenetische Alopezie in den meisten Fällen ab 40 Jahren festgestellt. Bei ihnen verbreitert sich in der Regel der Scheitelbereich. 

Doch lässt sich der genetisch bedingte Haarausfall therapieren? Auf dem Markt existieren Mittel, die die androgenetische Alopezie aufhalten können sollen. 

Ein Hinweis: Bei genetisch bedingtem Haarausfall werden häufig Mittel empfohlen, deren Anwendung mit einem Arzt abgesprochen werden sollte. Denn Mittel wie Finasterid oder Minoxidil können Nebenwirkungen auslösen. 

Der Einsatz von Finasterid

Finasterid wird nicht bei genetisch bedingtem Haarausfall, sondern bei hormonell bedingtem Haarausfall eingesetzt. Dabei reagieren das Hormon Testosteron und das Enzym 5-alpha-Reduktase. Das Enzym heftet sich an Andockstellen an. Es entsteht Dihydrotestosteron, kurz DHT, auf das Menschen bestimmte Menschen empfindlich reagieren. In der Folge wird ein Signal weitergeleitet, das Haarausfall sowie Gewebevermehrungen in der Vorsteherdrüse verursachen kann.

Durch die Einnahme von Finasterid wird die Bildung des Enzyms 5-alpha-Reduktase gehemmt. In der Folge bildet der Körper weniger DHT aus.

Finasterid aus der Klasse der 5-alpha-Reduktase-Hemmstoffe kann deswegen auch als DHT-Blocker bezeichnet werden. Wichtig ist, dass das Mittel in geringer Dosis verabreicht wird. 

Die Einnahme von Finasterid kann zu zahlreichen Nebenwirkungen führen, darunter sexuelle Funktionsstörungen und eine geringe Libido. Auch Knoten oder Spannungen in der Brust oder Ausscheidungen über die Brustdrüse können in Folge eines Finasterid-Konsums auftreten. 

Da das Medikament die Ausbildung des Fötus beeinträchtigen kann, sollten schwangere Frauen jeglichen Kontakt mit dem Arzneimittel vermeiden. Dies gilt sowohl für die Einnahme als auch für den Umgang mit dem Medikament. Denn auch das Mörsern oder Teilen der Tabletten kann dem ungeborenen Kind schaden. 

Die Einführung in Minoxidil

Minoxidil, ein Antihypertonikum, wird üblicherweise oral verabreicht, um den Bluthochdruck zu therapieren. Der Stoff wird zum Großteil in der Leber abgebaut. Die Stoffwechselprodukte werden über die Nieren und den Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt 4 Stunden. Die Wirkung hält bis zu 72 Stunden an. 

Durch Minoxidil entspannt sich die Muskulatur. In der Folge weiten sich die Gefäßwände sowie die Kalium-Kanäle in den Membranen der Zellen. Der Blutdruck kann somit sinken.  

Seit 1988 nutzt man Minoxidil auch, um den erblich bedingten Haarausfall zu behandeln. Die Tinktur oder der Schaum wird äußerlich auf der Kopfhaut aufgetragen. Dadurch vergrößern sich die lokalen Blutgefäße. Auf diese Weise kann es gelingen, den Haaren mehr Nährstoffe zuzuführen, sodass diese wieder stärker nachwachsen. 

Verlorene Haare lassen sich durch das topische Mittel jedoch nicht reproduzieren. Allerdings stellt es für viele Betroffene bereits eine Erleichterung dar, den Haarausfall zu stoppen.

Frauen wird häufig eine zweiprozentige Lösung verabreicht, während Männer eine fünfprozentige Lösung verwenden. Die Tinktur wird leicht einmassiert. 

Mögliche Nebenwirkungen: Hautreizungen und Hautentzündungen, Kopfschmerzen und ein verstärkter Haarwuchs. Ferner kann die Anwendung Herzrasen, Ödeme und eine Hypertrichose auslösen. 

Stillende sollten auf die das Mittel verzichten, da der Stoff auf die Muttermilch übergehen könnte. Studien zur Anwendung in der Schwangerschaft und in der Stillzeit stehen noch aus. 

Bei Minoxidil handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Medikament. Betroffene suchen also zunächst einen Arzt wie einen Dermatologen auf, der das Mittel mit Minoxidil auf Basis der Diagnose und im Rahmen des Therapieplans verschreiben kann. 

Die Effektivität rezeptfreier Produkte

Pulver, Seren und Öle: Der Handel lockt mit zahlreichen Produkten, die zeitnah Erfolge bei Haarausfall versprechen. Die Hersteller werben dabei in der Regel mit eigenen Studien, die die Effektivität der Produkte belegen sollen. Doch wie wirksam sind diese Artikel tatsächlich? 

Zunächst gilt: Studien, die vom Hersteller selbst durchgeführt werden, sind laut Experten wenig aussagekräftig. Schließlich finden diese in der Regel über einen zu kurzen Zeitraum und mit kleinen Probandengruppen statt. Mit großen wissenschaftlichen Studien lässt sich diese Vorgehensweise nicht vergleichen. 

Beim Erwerb von freiverkäuflichen Produkten aus der Drogerie oder dem Supermarkt sollten Verbraucher deswegen berücksichtigen, dass Inhaltsstoffe wie Basilikum, Bambus oder Koffein womöglich nicht den gewünschten Effekt erzielen. 

Gleiches gilt für Nahrungsergänzungsmittel. Diese gelten nach dem allgemeinen Lebensmittelrecht der EU (Verordnung (EG) Nr. 178/2002) als Lebensmittel und müssen deswegen keinerlei Kontrollen durchlaufen. In der Folge können Produkte frei vertrieben werden, die im Vorfeld weder auf Sicherheit noch auf Wirksamkeit überprüft wurden. 

Die Problematik: Aufgrund der Vielzahl an Produkten unterschiedlicher Hersteller ist der Markt unübersichtlich

Darüber hinaus verwenden die Vertreibenden das Budget, das sie durch fehlende Kontrollen einsparen, für Werbemaßnahmen. Die Folge: Auch unsichere Produkte werden umfassend durch Influencer und Co. beworben. 

Die Werbung suggeriert den Verbrauchern, dass es sich um ein vertrauenswürdiges Produkt handelt. Zudem richten sich Nahrungsergänzungsmittel zwar an gesundheitsbewusste Menschen. Diese hinterfragen die Artikel jedoch selten. 

Viele frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel sind außerdem zu hoch dosiert. Bei wasserlöslichen Vitaminen wird der Überschuss einfach wieder ausgeschieden. Der Kunde zahlt also für ein Produkt, das häufig gar nicht verwertet wird. Dies trifft zum Beispiel auf Vitamin C zu. 

Bei wasserunlöslichen Nährstoffen dagegen besteht die Gefahr, dass der Überschuss sich in den Organen anlagert und ernstzunehmende Folgeerkrankungen auslöst. Vitamin A reichert sich zum Beispiel im Körper an. Eine Vitamin-A-Überdosierung kann Haarausfall begünstigen. Bei Schwangeren kann eine zu hohe Dosierung Fehlbildungen des Ungeborenen auslösen. 

Käufer sollten sich aus diesem Grund genau über die Produkte informieren und sich mit ihrem Arzt beraten. Als Orientierungspunkt gilt: Die Wirksamkeit von Produkten aus dem Handel ist selten belegt. 

Spezialshampoos

Minderwertige Shampoos und Spülungen enthalten Inhaltsstoffe wie Silikone. Diese schaden unseren Haaren langfristig. Haarsprays oder Haarlacke behindern das Haarwachstum. 

Menschen, die bereits an Haarausfall leiden, sollten auf silikon-, paraben- und sultatfreie Shampoos setzen, die die Kopfhaut reinigen. Auf Haarspray und Haarlack sollten Betroffene verzichten. 

Ferner können Betroffene zu Shampoos gegen Haarverlust greifen. Kosmetische Mittel gegen Haarausfall enthalten häufig Koffein oder Rosmarinöl. Diese sollen die Durchblutung der Kopfhaut anregen, sodass die Haare mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden können. 

Seren für die Haarpflege

Haarseren gegen Haarausfall sollen die Haarwurzel stimulieren und die Wachstumsphase verlängern. Die Produkte werden täglich angewendet. Wenige Spritzer genügen.

Ein Tipp: Seren können nur dann wirken, wenn zuvor ein Shampoo ohne Silikone genutzt wurde. 

Professionelle Haarpflege beim Friseur

Wir kennen es alle: Bei unserem Friseurbesuch schwärmt der Friseur unseres Vertrauens über eine neue Haarpflegelinie, die er im Salon vertreibt. Der Vorteil: Produkte für den Friseurbedarf sind häufig hochwertiger als Artikel aus der Drogerie. Dies macht sich allerdings auch im Preis bemerkbar. 

Kann Haarausfall wirklich verhindert werden?

Die gute Nachricht vorweg: Einem Haarausfall aufgrund einer Mangelernährung kann vorgebeugt werden. Wichtig ist, viel Gemüse zu verzehren und öfter zu Fisch und Obst zu greifen. 

Pro Tag sollten mindestens 2 Portionen Gemüse und 3 Portionen Obst konsumiert werden. Obendrein ist es von Bedeutung, die Mahlzeiten abwechslungsreich zu gestalten und sich über die Woche hinweg möglichst viel Gemüse in verschiedenen Farben schmecken zu lassen. 

Darüber hinaus sollten wir ausreichend Proteine und Aminosäuren aufnehmen. Aminosäuren gelten als Bausteine der Eiweiße und Baustoffe für unser Gewebe und unsere Zellen. Auch die Antikörper unseres Immunsystems bestehen aus Aminosäuren.

Vollständige Aminosäuren befinden sich unter anderem in Fisch, Geflügel, Rindfleisch und Eiern. Eine Schwangerschaft, Stress oder eine chronische Erkrankung können einen Aminosäuren-Mangel herbeiführen.

Des Weiteren sollten sich gesunde Kohlenhydrate, unter anderem aus Kartoffeln, Vollkornbrot, Haferflocken, Haferkleie, auf unserem Teller wiederfinden.   

Ein Tipp: Wer die Kartoffeln über Nacht abkühlen lässt und am Tag darauf verzehrt, profitiert von einem Lebensmittel, das viel resistente Stärke enthält. Diese fördert unser Mikrobiom. 

Außerdem kann Haarausfall durch Infektionen oder Erkrankungen verhindert werden, indem wir auf eine gesunde Ernährung als Basis achten und uns ausreichend bewegen. Ein starkes Immunsystem schützt uns nämlich vor Krankheiten. 

Außerdem sollten wir Vorsorgeuntersuchungen beim Hausarzt, Zahnarzt und Co. wahrnehmen. Der Check-up stellt sicher, dass wir keinen Vitaminmangel aufweisen. Da auch Zahnerkrankungen zu Haarausfall führen können, ist der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt zu empfehlen. 

Die Eigenhaartransplantation

Dauerhaft volles Haar: Hat der Haarausfall bereits zu einem hohen Haaransatz, einer beginnenden Glatzenbildung oder kahlen Stellen auf dem Kopf geführt, kann ein schönheitschirurgischer Eingriff das Selbstbewusstsein der Betroffenen stärken. 

Im Rahmen einer Eigenhaartransplantation entnimmt der behandelnde Mediziner Haarfollikel aus einem Spenderareal wie dem Hinterkopf und verpflanzt diese auf dem Empfängerareal. Die Haare auf der Spenderfläche wachsen weiter, sodass ein natürlicher Eindruck entsteht. 

Zum einen wenden Ärzte die Folicular-Unit-Transplantation, kurz FUT-Methode, an. In diesem Fall entnehmen die Chirurgen einen Haarstreifen aus dem Spenderbereich. Die Haarwurzeleinheiten werden in einer speziellen Lösung gelagert, bevor die FUs transplantiert werden. 

Zum anderen nutzen Mediziner die Follicular Unit Extraction-Methode, kurz FUE. Dabei entnehmen Ärzte einzelne follikulare Einheiten aus dem Spenderbereich. Diese werden mit Hilfe einer feinen Hohlnadel gewonnen. Anschließend werden die Haarfollikel auf Schäden untersucht und im Empfängerareal eingepflanzt. 

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FAQ

Was stoppt sofort Haarausfall?

Ein Haarausfall kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Wichtig ist, den Grund zu ermitteln, um den Haarausfall zu therapieren. 

Wie kann ich meinen Haarausfall stoppen?

Wer unter diffusem Haarausfall oder einer anderen Variante des Haarverlustes leidet, wendet sich an den Hausarzt oder einen Dermatologen. Auf Basis der Anamnese ermittelt dieser den Grund für den Haarverlust und schlägt mögliche Therapieformen vor. 

Was fehlt dem Körper bei Haarausfall?

Fußt der Haarausfall auf einer Mangelernährung, können eine langfristige Ernährungsumstellung und ein Ernährungstagebuch dazu beitragen, den Verlust der Haare zu reduzieren. 

Kann Haarausfall wieder aufhören?

Haarausfall kann therapiert werden. Dafür muss zunächst der Grund für den Haarverlust ausgemacht werden. 

Das Fazit – Behandlungsmethoden beim kreisrunden Haarausfall und Co.

Sie tummeln sich auf dem Kissen, dem Oberteil, in der Bürste und im Duschabfluss: Ausgefallene Haare stellen keinen Grund zur Besorgnis dar, denn pro Tag verlieren wir bis zu 100 Haare. Diese befinden sich im letzten Wachstumszyklus. 

Fallen jedoch ungewöhnlich viele Haare aus, leiden Betroffene unter Umständen unter einem krankhaften Haarausfall. Dieser kann auf die Gene zurückzuführen sein. Aber auch Autoimmunerkrankungen, hormonelle Schwankungen, eine einseitige Ernährungsweise, Crash-Diäten, Infektionen und Entzündungen können den Haarverlust auslösen. 

Mögliche Lösungsansätze: spezielle Pflegeprodukte und eine gesunde Ernährung. Und das Beste daran? Eine umfangreiche Ernährungsweise unterstützt nicht nur gesunde Haare, sondern auch eine schöne Haut

Zeigen Spezialshampoos, Seren und Co. keine Wirkung, können Betroffene eine Haartransplantation in Erwägung ziehen. Hier entnehmen Fachärzte Haarfollikel aus einem Bereich am Hinterkopf und verpflanzen diese anschließend an der gewünschten Stelle. Die Haare können hier weiterwachsen und das Ergebnis wirkt natürlich.

 

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